Was kann ich mir darunter vorstellen? Kann das jeder beantragen? Wie lange dauert das und macht der Umbau viel Dreck? Fragen über Fragen die sich stellen, wenn man vom barrierearmen Badumbau hört.

Wir haben Frau Martin, eine Mieterin der Baugesellschaft Hanau, besucht. Sie ist Mieterin seit August 1965 und möchte ihre Wohnung noch lange bewohnen. Obwohl das Bad, aufgrund einer Sanierung im Jahr 2002, noch völlig intakt und zeitgemäß war, entsprach die Badewanne nicht mehr den Bedürfnissen von Frau Martin. Auch Hilfsmittel, wie ein Badewannenlift, waren nicht mehr hilfreich. Daher sollte nun ein Badumbau stattfinden. Anlass  für den Badumbau war, dass  Frau Martin den Transfer in die Badewanne nicht mehr schaffte. Der barrierearme Badumbau bezog sich bei Frau Martin daher nur auf die Badewanne, die durch eine große ebenerdige Dusche mit Haltegriff und Glasabtrennung ersetzt wurde.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen (siehe Fotos). Damit die Mieterin ihre eigene Sichtweise zum Badumbau wiedergeben kann, haben wir Frau Martin interviewt.

Redaktion: Frau Martin, wie sind Sie zum Badumbau gekommen? Können Sie unseren Lesern berichten, welche Schritte Sie eingeleitet haben?

Frau Martin: Ich wohne schon sehr lange hier und auch wenn es nicht immer einfach ist in den ersten Stock zu kommen, will ich nicht mehr ausziehen. Für meine Badewanne hatte ich einen Badewannenlift. Der Lift war sehr umständlich und auch etwas kaputt. Deshalb wendete ich mich an die Krankenkasse. Die Dame von der Krankenkasse erzählte mir, dass ich einen Zuschuss für einen Badumbau bekommen würde, da ich Pflegestufe 1 habe. Der Vermieter muss dem Umbau aber zustimmen.

Redaktion: Als Sie das ok von der Krankenkasse hatten, welche Schritte haben Sie dann bei der Baugesellschaft eingeleitet, um von Ihrem Vermieter das ok zu bekommen?

Frau Martin: Ich habe mich zuerst an Herrn Steinborn gewendet. Er ist der zuständige technische Sachbearbeiter für meine Wohnung. Er hat von der technischen Seite aus sein ok gegeben, dass man in meinem Bad einen Umbau machen kann. Frau Weinzettel, sie ist Sozialpädagogin bei der Baugesellschaft,  hat mich beraten, welche Umbaumöglichkeiten es gibt  und konnte mir auch zwei Firmen nennen, die den Umbau kostengünstig und schnell durchführen können.  Frau Weinzettel hat dann auch den Erstkontakt zu den Firmen hergestellt und war mit Herrn Steinborn  beim Aufmaß für  das  Angebot dabei.  Ich hatte  Angebote von zwei Firmen.  Eine ganz barrierefreie Lösung für mein Bad gab es leider nicht, da meine Wohnung im 1.OG liegt, aber eine gute barrierearme Umbaumöglichkeit.  Frau Centner von der Wohnungswirtschaft hat dem Badumbau dann  ebenfalls  noch zugestimmt.

Redaktion: Wie ging es dann weiter?

Frau Martin:  Entschieden habe ich mich für die Firma Lenting. Herr Lenting hat mir alles gut erklärt und sein Angebot war auch etwas günstiger als das zweite  Angebot.

Redaktion: Sie waren während des Umbaus die ganze Zeit in Ihrer Wohnung anwesend. Wie lange dauert so ein Badumbau und macht das viel Dreck?

Frau Martin: In drei Tagen war alles fertig. Die Handwerker haben sogar einmal abends länger gearbeitet, um fertig zu werden. Der Umbau macht zwar etwas Krach und auch Dreck, ich kann mich aber nicht beschweren. Die Handwerker waren zu mir immer nett und haben alles sauber hinterlassen.

Redaktion: Wie funktioniert das mit der Abrechnung? Wer übernimmt die Kosten für den Badumbau?

Frau Martin: Der Badumbau hat 4.470 € gekostet. 4.000 € hat meine Krankenkasse übernommen und 470 € musste ich selbst zahlen. Ich habe Herrn Lenting die 470 € gegeben und er hat die 4.000 € direkt mit der Krankenkasse abgerechnet. Der Rechnungsbetrag hat auch mit dem Angebot übereingestimmt.

Redaktion: Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Frau Martin: Ja sehr. Sie können sich das Ergebnis selbst ansehen. Die Dusche ist schön groß und ich kann mich wieder problemlos waschen. In der Dusche befindet sich sogar ein Haltegriff und der Boden hat eine Beschichtung, auf der ich nicht ausrutschen kann. Herr Lenting hat mir auch einen Reiniger und einen Glasabzieher für die Glasabtrennung geschenkt.

Redaktion: Der Umbau ist wirklich sehr schön geworden. Ich danke Ihnen für das Interview und den Blick in Ihr Badezimmer.